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Kurs: Mathematik 1 > Lerneinheit 6
Lektion 3: Gleichwertige Gleichungssysteme- Warum können wir eine Gleichung in einem Gleichungssystem von der anderen subtrahieren?
- Beispielübung: Äquivalente Gleichungssysteme
- Beispielübung: Nicht-äquivalente Gleichungssysteme
- Mit Gleichungssystemen rechnen
- Mit Gleichungssystemen rechnen
- Äquivalente Gleichungssysteme - Wiederholung
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Mit Gleichungssystemen rechnen
Wenn wir Operationen mit einem Gleichungssystem durchführen, erzeugen einige Operationen ein äquivalentes System, während andere nicht unbedingt ein äquivalentes System erzeugen. Wenn wir ein Gleichungssystem lösen, müssen wir Operationen verwenden, die Äquivalenz garantieren. Erstellt von Sal Khan
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Video-Transkript
In einem früheren Video haben wir
Äquivalenz bei Gleichungen behandelt. Äquivalenz bedeutet, dass es in der
Algebra verschiedene Schreibweisen für äquivalente Aussagen gibt. Ein paar einfache Beispiele. 2x = 10 und x = 5
sind äquivalente Aussagen. Warum? Weil ein x-Wert nur dann eine erfüllt,
wenn er die andere auch erfüllt. Du kannst überprüfen,
dass in beiden Fällen x = 5 der einzige x-Wert ist,
der beide Gleichungen erfüllt. Ein weiteres Beispiel:
2x = 8 und x = 4 sind äquivalent. Es sind äquivalente Gleichungen. Ein x erfüllt nur dann die erste,
wenn es auch die zweite erfüllt. In diesem Video werden wir
unser Wissen über Äquivalenz erweitern, indem wir über äquivalente
Systeme nachdenken. Wenn du früher
Gleichungssysteme gelöst hast, bist du bei Rechnungen einfach
von Äquivalenz ausgegangen, aber hast vielleicht nicht
auf diese Art darüber nachgedacht. Beginnen wir mit einem System. Dieses System sagt uns,
dass es ein x-y-Paar gibt, bei dem 2x + y = 8 ergibt, und x + y = 5 ergibt. Wir können jetzt ein
äquivalentes System haben, wenn wir eine dieser Gleichungen mit
einer äquivalenten Version ersetzen. Vielleicht denkst du darüber nach, dass du, wenn du eine -2x hättest, die linke Seite addieren könntest. Ich erkläre noch, warum das ein
Rechenschritt ist, der Äquivalenz erhält. Aber um hier eine -2 zu bekommen, müsstest du die gesamte Gleichung
mit -2 multiplizieren. Wenn du also beide
Seiten mit -2 multiplizierst, dann erhältst du -2x - 2y = -10. Diese beiden Gleichungen sind äquivalent. Warum? Weil jedes x-y-Paar, das eine
davon erfüllt, die andere erfüllt bzw. ein x-y-Paar, erfüllt nur dann eine,
wenn es die andere erfüllt. Wenn ich jetzt das System betrachte, in dem ich diese zweite
Gleichung umgeschrieben habe, und meine erste Gleichung dieselbe ist, dann ist dieses System äquivalent
zu unserem ersten System. Wenn ein x-y-Paar eines
dieser Systeme erfüllt, dann erfüllt es auch das
andere und umgekehrt. Dir fällt vielleicht beim
Lösen etwas Interessantes auf. Das ist keine Einführung
zum Lösen von Systemen, also nehme ich an,
dass du es etwas kennst. Du kennst vermutlich
das Eliminierungsverfahren, bei dem du die linke Seite zur linken
und die rechte zur rechten addierst, damit die x-Werte wegfallen,
und nur die y-Werte übrigbleiben. Wir kennen das bereits. Du willst quasi nach y auflösen. Aber in diesem Video geht es darum, warum du ein äquivalentes
System erhältst, wenn du das tust. Um ein äquivalentes System zu kreieren, behalte ich meine erste
Gleichung 2x + y = 8. Aber dann nehme ich meine zweite Gleichung
und addiere dasselbe auf beiden Seiten. Addierst oder subtrahierst du bei
beiden Seiten der Gleichung dasselbe, erhältst du eine äquivalente Gleichung. Also mache ich das hier. Aber es wird etwas interessant. Ich habe -2x - 2y = -10. Ich will nun 8 zu beiden Seiten addieren. So könnte ich es machen. Ich könnte 8 zu beiden Seiten addieren. Aber denk daran: Unser System sagt, dass beide dieser Aussagen wahr sind. Sowohl 2x + y = 8 als auch -2x - 2y = -10. Anstatt also 8 zu beiden
Seiten zu addieren, könnte ich etwas addieren,
dass für beide Seiten äquivalent zu 8 ist. Und ausgehend von dieser ersten Gleichung
kenne ich etwas, dass äquivalent zu 8 ist. Ich kann links 8 addieren
oder einfach nur 2x + y addieren. Also 2x + y. Halte das Video an und überlege,
wieso du das machen kannst. Warum sage ich, dass du
dasselbe zu beiden Seiten addierst? Denk daran: Wenn wir ein System haben, nehmen wir an, dass beide
Aussagen wahr sein müssen. Ein x-y-Paar erfüllt eine
der Gleichungen nur dann, wenn es die andere
Gleichung ebenfalls erfüllt. Wir wissen, dass hier
2x + y = 8 sein muss. Wenn ich also 2x + y links addiere, und 8 rechts addiere, dann addiere ich quasi 8 zu beiden Seiten, was die Äquivalenz erhält. Und wenn du das machst, dann kürzen sich -2x und 2x weg, und du erhältst -y = -2. Also kann ich diese zweite
Gleichung als -y = -2 schreiben. Du bist es vielleicht gewohnt,
Gleichungssysteme zu lösen, indem du einfach beide addierst, und dann eine Gleichung erhältst. Und das ist mathematisch nicht sehr genau, weil die andere Gleichung immer noch
da und eine Beschränkung ist. Oft löst man nach einer Gleichung auf,
und ersetzt die andere damit. Aber eigentlich sind beide
Gleichungen die ganze Zeit da. Du schreibst sie nur
in äquivalenten Termen um. Nochmal: Dieses System, dieses System
und dieses System sind alle äquivalent. Jedes x-y-Paar dass eins davon erfüllt,
erfüllt alle und so weiter. Wir können wieder fortfahren, es in äquivalenten Termen umzuschreiben. Bei der zweiten Gleichungen kann
ich beide Seiten mit -1 multiplizieren. Das erhält die Äquivalenz. Wenn ich das mache, habe ich an meiner oberen
Gleichung 2x + y = 8 nichts geändert. Bei der zweiten multipliziere ich
beide Seiten mit -1 und erhalte y = 2. Nochmal: Diese Systeme
sind alle äquivalent. Ich weiß, ich wiederhole mich oft. Ich kann noch etwas machen,
um die Äquivalenz zu erhalten, und herauszufinden,
was dieses x-y-Paar ist. Wenn wir wissen, dass y = 2 ist, und wissen, dass das
für beide Gleichungen gilt, denk dran, dass hier ein "und" steht. Wir nehmen an, dass es ein x-y-Paar gibt,
das beide Gleichungen erfüllt. 2x + y muss 8 und y = 2 ergeben. Das bedeutet, dass wir für das y hier oben ein äquivalentes System schreiben können, bei dem wir anstatt y eine 2 schreiben
können, da wir wissen, dass y = 2 ist. Also können wir bei der oberen
Gleichung y durch 2 ersetzen. Wir können es also
als 2x + 2 = 8 schreiben und y = 2. Das hier ist ein "und". Es ist implizit dort. Und wir können natürlich weitermachen. Ich kann noch ein
äquivalentes System kreieren, indem ich hier oben
äquivalenzerhaltende Rechnungen anwende. Was, wenn ich hier oben
2 von beiden Seiten subtrahiere? Es ist immer noch
eine äquivalente Gleichung. Wenn ich also von
beiden Seiten 2 subtrahiere, erhalte ich 2x = 6. Und die zweite Gleichung ist unverändert. y = 2. Es gibt also ein x-y-Paar,
das eine erfüllt, wenn es die zweite erfüllt und umgekehrt. Dieses System ist äquivalent
zu jedem System, das ich bis jetzt hier geschrieben habe. Bei dieser oberen Gleichung kann
ich zur Bewahrung der Äquivalenz einfach beide Seiten durch den gleichen
Wert zu dividieren, der nicht 0 ist. In diesem Fall dividiere
ich beide Seiten durch 2. Wenn ich die obere
Gleichung durch 2 dividiere, erhalte ich x = 3 und y = 2. Wie gesagt, das ist eine
andere Betrachtungsweise. Ich schreibe dasselbe
System äquivalent nur so um, damit es ein bisschen eindeutiger wird, welches x-y-Paar wir eigentlich haben. Früher dachtest du vielleicht, dass du
beide Seiten einer Gleichung addieren, oder Eliminierung oder
Substitution durchführen kannst, um den x- und den y-Wert herauszufinden. Aber eigentlich schreibst
du das System um. Du schreibst die Beschränkungen
des Systems äquivalent um, um es eindeutiger zu machen, welches x-y-Paar wir haben, dass beide Gleichungen
des Systems erfüllt.