If you're seeing this message, it means we're having trouble loading external resources on our website.

Wenn du hinter einem Webfilter bist, stelle sicher, dass die Domänen *. kastatic.org und *. kasandbox.org nicht blockiert sind.

Hauptinhalt

Risikofaktoren für Drogenkonsum und Drogenmißbrauch

Besuche uns unter (http://www.khanacademy.org/science/healthcare-and-medicine) zum Thema Gesundheit und Medizin oder unter (http://www.khanacademy.org/test-prep/mcat) zum Thema MCAT. Die Videos sind nicht dazu gedacht, professionelle medizinische Beratung, Diagnosestellung oder gar Therapie zu ersetzen und dienen einfach der Information. Wenn du irgendwelche Fragen zum Gesundheitszustand deines Körpers hast, oder gar spürst, dass etwas nicht in Ordnung ist, suche unbedingt eine/n Ärztin/Arzt auf. Genauso wichtig ist es, dass keins der Angebote der Khan Academy (Videos, Texte, u.a.) dich dazu verleiten darf, dass du deren professionelle Anweisungen in Frage stellst oder sogar nicht rechtzeitig zum Arzt gehst. Erstellt von Brooke Miller

Willst du an der Diskussion teilnehmen?

Noch keine Beiträge.
Verstehst du Englisch? Klick hier, um weitere Diskussionen auf der englischen Khan Academy Seite zu sehen.

Video-Transkript

Ich denke, dass es sehr schwierig sein kann, über die Risikofaktoren für Drogenmissbrauch zu reden. Das liegt daran, dass so viele verschiedene Faktoren dort rein spielen. Ich möchte mich auch nicht zu sehr auf eine Sache fokussieren. Ich möchte nichts verteufeln. Deshalb will ich direkt sagen, dass es nicht die eine Sache gibt, welche zu Drogenmissbrauch oder Abhängigkeit führt. Stattdessen gibt es viele Faktoren, welche auf komplizierte Weise miteinander in Verbindung stehen. Was ich noch sagen möchte ist, dass einer oder sogar alle Risikofaktoren nicht garantiert, dass der Einzelne nach jeder Substanz abhängig wird oder überhaupt abhängig wird. Nun gut, nachdem ich das alles erwähnt habe, werden wir jetzt über ein paar Risikofaktoren für Drogenmissbrauch sprechen. Also über Dinge, die mit Drogenmissbrauch in Zusammenhang stehen. Wir beschäftigen uns mit biologischen Risikofaktoren, psychologischen Risikofaktoren, soziokulturellen und umweltlichen Risikofaktoren. Lass uns mit den biologischen Faktoren beginnen. Wir wissen, dass wenn ein Kind Eltern hat, welche Drogenabhängig sind, dann ist es wahrscheinlicher, dass das Kind auch abhängig wird. Und das in Verbindung mit der Tatsache, dass eineiige Zwillinge mehr Ähnlichkeiten in der Abhängigkeit haben als zweieiige Zwillinge zeigt, dass es einen genetischen Komponenten für Drogenabhängigkeit gibt. Das befürwortet auch die Tatsache, dass adoptierte Kinder dazu tendieren, ihren leiblichen Eltern in Bezug auf Suchtquoten ähnlicher zu sein als ihren adoptiv Eltern. Aber auch wenn die Genetik involviert ist und jemand die Veranlagung hat Drogenabhängig zu werden, ist das noch keine Garantie, dass die Person ein Drogen Problem entwicket. Es könnte sie aber anfälliger machen eine zu entwickeln. Ein weiterer biologischer Risikofaktor hat mit dem D2 Rezeptor zutun. Das ist ein Art Dopamin Rezeptor, im Belohnungskreislauf des Gehirns. Ein paar Studien deuten darauf hin, dass Personen mit weniger D2 Rezeptoren ein höheres Risiko haben könnten abhängig zu werden, als Personen mit einer normalen Anzahl an Rezeptoren. Wir wissen, dass viele Substanzen mit einem anstieg von Dopamin innerhalb des Belohnungskreislaufs verbunden sind. Wir wissen auch, dass der Körper versucht den Auswirkungen der Drogen entgegenzuwirken, indem er die Körperfunktionen verringert. Der Körper wird Dopamin Rezeptoren abbauen, wenn zu viel Dopamin vorhanden ist. Das würde dazu führen, dass die Person keine angenehmen Erlebnisse mehr hat, auch wenn sie die Droge einnimmt. Das bedeutet, dass sie mehr Drogen nehmen muss um einen Rausch zu erleben aber auch um andere Dinge normal erledigen zu können. Man kann erkennen, dass das besonders schlimm für Menschen wäre, welche sowieso schon weniger D2 Rezeptoren haben. Wenn man weniger Rezeptoren hat könnte dies auch erklären, wieso Personen überhaupt zu Drogen greifen. Das liegt daran, dass sie mehr Stimulation benötigen, um ein Belohnungssignal zu erhalten. Ein weiterer biologischer Risikofaktor für Abhängigkeit hat mit Begleitserkrankungen zutun. Das bedeutet, dass Personen, mit bestimmten psychischen Erkrankungen wahrscheinlicher zu Drogen greifen. Eine dieser Erkrankungen ist eine Aufmerksamkeitsstörung, Hyperaktivitätserkrankung, ADHS. Das macht für mich auch viel Sinn, da Personen mit ADHS dazu neigen impulsiv zu sein. Und wenn wir später über die psychologischen Risikofaktoren sprechen, scheint Impulsivität im generellen ein Risikofaktor für Abhängigkeit zu sein. Andere Störungen, welche manchmal mit Abhängigkeit in Verbindung stehen sind Angststörungen und Depressionen. Es ist noch nicht ganz sicher, wieso dies so ist allerdings haben Wissenschaftler die Vermutung, dass es daran liegen kann, dass die Personen versuchen sich selber zu behandeln. Trotzdem sollten wir beachten, dass es sich um einen Zusammenhang handelt und auch wenn wir versuchen daraus zu schließen, dass psychische Störungen zu Drogenabhängigkeit führen, ist das nicht unbedingt der Fall. Es könnte sein das Drogenmissbrauch zu psychischen Störungen führt. Oder vielleicht könnte es bei Personen mit genetischer Veranlagung psychische Störungen auslösen. Oder vielleicht werden sowohl psychische Störungen und Drogenmissbrauch durch einen dritten Faktor hervorgerufen. Vielleicht gibt es eine genetische Anfälligkeit für beides. So oder so ist es wichtig daran zu denken, dass diese Korrelation keine Kausalität erklärt, wenn wir über diese Risikofaktoren reden. Lass uns nun die psychologischen Risikofaktoren besprechen. Eine Sache, die oft gefragt wird ist, ob es etwas wie eine süchtig machende Persönlichkeit gibt. Die Antwort darauf ist irgendwie schon. Es gibt zwar keine einzelne Persönlichkeitseigenschaft, welche dazu führen kann das eine Person abhängig wird, allerdings haben Forscher eine Anzahl von Persönlichkeitseigenschaften bei Drogenabhängigen identifiziert. Eine davon ist Impulsivität, was ich auf keine spaßige Art und Weise meine. Wenn wir über Impulsivität sprechen, dann bedeutet das man unfähig ist sich selber zu kontrollieren. Die Unfähigkeit sein Handeln zu hemmen, selbst wenn einen negative Konsequenzen erwarten. Das wird manchmal auch als Verhaltenshemmung bezeichnet. Eine weitere Ursache ist die Sensationssuche. Das Bedürfnis ein hohes Level externer Stimulation zu erreichen und neue Erfahrungen zu machen. Ein dauerhaftes Bedürfnis, neue und spannende Dinge zu erleben. Dinge wie Fallschirmspringen, extreme Sportarten oder neue Lebensmittel auszuprobieren. Auch die Risikosensibilität spielt eine Rolle. Also Personen, die sich nur auf die Vorteile der neuen Erfahrungen konzentrieren und die negativen Risiken ausblenden. Oder vielleicht sind sie auch nicht in der Lage, sich über die Risiken bewusst zu sein. Der letzte Persönlichkeitsfaktor, über den wir sprechen werden ist Neurotizismus oder wenn man immer sehr angespannt, ängstlich und stressempfindlich ist. Diese Personen könnten gefährdet sein, weil sie versuchen ihre Stressreaktionen zu reduzieren, indem sie sich selber Medikamente geben. Es gibt auch noch andere psychologische Faktoren, welche eine Rolle spielen können und das sind keine Persönlichkeitsmerkmale. Zum Beispiel wissen wir auch, dass Personen, die hohe Ergebnisse in Agressionstests aufweisen, also Personen, die sehr Aggressiv sind und dies auch in der Schule oder Zuhause zeigen, eher dazu zu neigen im späteren Leben eine Drogenabhängigkeit zu entwickeln. Das Alter kann auch eine wichtige Rolle spielen. Personen, die schon als Jugendliche Drogen einnehmen, werden mit hoher Wahrscheinlichkeit später Drogenabhängig sein. Lass uns nun mit den umweltlichen Risikofaktoren weiter machen. Besonders hier ist es wichtig zu sagen, dass auch wenn einer der Faktoren vorhanden ist heißt das nicht direkt, dass eine Person Drogenabhängig wird. Stattdessen betrachten wir ein ganzes Netz von Umweltfaktoren, welche eine einzelne Person eher abhängig machen. Einer der wichtigsten Umweltfaktoren scheint der Stress im Leben des Menschen zu sein. Sowohl Kinderstress als auch aktueller Stress Wir wissen dies beides aus einer Untersuchung der Leben von Personen welche Drogenabhängig sind und aus Tierversuchen. Tiere, welche in einem stressigen Umfeld sind, neigen dazu, sich mehr Substanzen zu verabreichen als Tiere, die keinem Stress ausgesetzt sind. Wenn wir über Stressoren reden, meinen wir viele verschiedene Dinge. Einige könnten mit der Familie zutun haben. Kinder in Familien mit instabilen Familien sind tendenziell stärker gefährdet, ebenso wie Personen, die missbraucht werden, sei es physischer, sexueller oder psychischer Art. Bevor wir darüber gesprochen haben, was Beweise aus Familien-, Zwillings- und Adoptionsstudien zeigen, und zwar, dass Gene eine Rolle bei der Entwicklung der Abhängigkeit spielen aber es ist auch möglich, dass es einen zusätzlichen Umwelteffekt in Form von Modellierung und Nachahmung gibt. Wenn ein Kind also den Eltern beim trinken zusieht, oder wie es andere Substanzen als Bewältigungsmechanismus verwendet dann ist es wahrscheinlich, dass sie dieses Verhalten auch aufweisen wenn sie älter sind und mit Stress konfrontiert werden. Fehlende familiäre Beteiligung und familiäre Aufsicht scheinen das Risiko des Drogenmissbrauchs auch zu erhöhen. Genauso wenig wie eine enge familiäre Bindung zwischen einer Person und ihren Eltern und ihren Geschwistern. Die Freunde, die jemand hat können auch eine Rolle spielen. Wenn eine Freundesgruppe bestimmte Drogen nimmt und sie toll finden, dann wird die Person auch eher anfangen Drogen zu nehmen. Und das ist aus einer Reihe von Gründen wahr, einer ist, dass wir uns mit Menschen aufgrund gemeinsamer Interessen anfreunden. Und so könnten wir Dinge machen, welche unsere für gut befinden. Ein weiter Grund ist der soziale Gruppeneinfluss. Drogen werden häufig in Gruppen konsumiert und somit soziale Bindungen verstärken. Wir haben es noch nicht erwähnt, aber Gruppenzwang kann auch eine Rolle spielen. Einzelpersonen könnten von anderen unter Druck gesetzt werden die Drogen zu nehmen. Entweder direkt, indem ihnen gesagt wird, dass sie es auch nehmen sollen oder indirekt, indem der Eindruck vermittelt wird, dass dies sehr wichtig ist wenn man zur Gruppe gehören möchte. Die Gruppe, in der eine Person ist kann also auch eine Rolle spielen. Es gibt eine höhere Zahl an Drogenmissbrauch in niedrigeren sozialen Schichten und in ärmeren Gesellschaften. Diejenigen, die keine Ausbildung und keine Berufserfahrung haben scheinen das Risiko einzugehen. Aber was ich noch klarstellen möchte ist, dass auch wenn es mehr Drogenmissbrauch in niedrigeren sozialen Schichten geben könnte muss dies nicht unbedingt der Fall sein. Es könnte sein, dass den Menschen in verarmten Gemeinden das Sicherheitsnetz fehlt, Dinge wie Bildung und starke Unterstützungsnetze, und finanzielle Stabilität, die Menschen in reicheren Gemeinden davon abhalten, vom Gebrauch zum Missbrauch zu wechseln. Auch die Verfügbarkeit von Stoffen kann einen großen Unterschied machen. Wenn ein Stoff frei zugänglich ist, werden die Personen ihn auch eher einnehmen. Die Art der Droge kann auch einen Unterschied machen. Diejenigen mit einer schnellen Verabreichungsrate also jene, welche injiziert, geschnupft oder geraucht werden, werden häufiger missbraucht als jene die oral eingenommen werden müssen, da der Effekt schneller eintritt. Sie produzieren nämlich ein schnelleres High, eine schnellere Belohnung. Das bewirkt, dass das Gehirn eine stärkere Assoziation ausbildet. Das könnte es wahrscheinlicher machen, dass man in Zukunft wieder zu Drogen greift. Diese Substanzen lassen auch schneller nach, was es auch wahrscheinlicher macht, dass man erneut dazu greift um den Rausch weiterhin zu erleben. Vielleicht denkst du, dass diese Umweltfaktoren weniger wichtig sind als die biologischen und psychologischen Faktoren, über die wir zuvor gesprochen haben, allerdings möchte klarstellen, dass dies nicht der Fall ist. Also möchte ich kurz über eine Studie sprechen, die zeigt wie wichtig sie sind. Vielleicht kennst du Studien, die zeigen, dass eine Ratte allein in einem Käfig, mit Zugang zu Drogen, im Grunde genommen kontinuierlich konsumiert, und manchmal sogar Futter und Wasser vernachlässigt. Aber ich möchte darauf hinweisen, dass diese Ratten komplett alleine in dem Käfig sind und nichts anderes zutun haben. Somit sind sie in einer Umwelt, in welcher es keine anderen Optionen gibt, außer die Substanzen zu konsumieren. Und um herauszufinden, wie sich das auf die Studien auswirken könnte, haben Forscher einen sogenannten Rattenpark gebaut. Das war ein großer Käfig mit vielen Spielzeugen, und lustigen Dingen zum Spielen, wie Bälle und Tunnel. Und es gab auch das beste Rattenfutter, dass sie bekommen konnten, es gab viele Ratten, die alle zusammen lebten, alle hatten Zugang zu der bereichernden Nahrung und Aktivitäten. Sozusagen war es ein Ratten Paradies. Und obwohl die Forscher die Substanzen im Rattenpark auf die selbe Weise zur Verfügung gestellt haben, wie sie es in den Experimenten mit der einsamen Ratte in einem unstimulierten Käfig getan haben, haben die Ratten im Rattenpark keine Substanzen missbraucht. Und für die wenigen Ratten, die es doch benutzt haben waren es viel kleinere Mengen. Für mich ist das unglaublich. Und ich erinnere mich immer noch daran, wie geschockt ich war, als ich das gelernt habe. Auch wenn es wirklich schwierig ist, Tiermodelle auf Menschen zu übertragen, ist es trotzdem wichtig sich zu fragen, was dies über menschlichen Drogenmissbrauch aussagen könnte. Also haben wir nun über biologische, psychologische und umweltliche Risikofaktoren gesprochen. Aber auch wenn ich sie separat besprochen habe, möchte ich noch erwähnen, dass sie definitiv zusammenhängen. Bestimmte Umweltfaktoren können eine Person einem größeren Risiko für Drogenmissbrauch aussetzen, aber erst wenn diese Faktoren mit biologischen und psychologischen Veranlagungen kombiniert werden, können sie wirksam werden. Oder anders gesagt, Menschen mit einer biologischen Prädisposition und bestimmten psychologischen Zügen, könnten nur gefährdet sein, wenn sie innerhalb bestimmter Umweltsituationen leben.