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Was ist Bluthochdruck?

Was ist Bluthochdruck?

Jedesmal, wenn dein Herz schlägt, wird Blut durch deine Arterien und Venen gepumpt, die Blutgefäße deines Kreislaufsystems. Der arterielle Blutdruck wird durch die Kraft, mit der das Blut beim Transport gegen die Arterienwände gedrückt wird, erzeugt.
  • Hypertonie, auch hoher Blutdruck genannt, bedeutet, dass der Druck, mit dem dein Blut durch die Arterien gepumpt wird, höher ist, als er sein sollte.
Hoher Blutdruck, oder Hypertonie wurde auch der "Leise Killer" genannt, da er häufig ohne Warnzeichen oder Symptome abläuft, und viele Leute sich nicht einmal bewußt sind, dass sie daran leiden. Mit der Zeit führt der dauernde Hochdruck zu immer mehr Schäden, die irgendwann dein Kreislaufsystem überfordern und zu schweren Gesundheitsschäden führen.

Dein Kreislaufsystem, Blutdruck und Fehler im System

Dein Kreislaufsystem hat drei große Bestandteile: Blut, das Nährstoffe, Sauerstoff, Abfallprodukte und sonstige Stoffe durch deinen Körper transportiert; deine Blutgefäße, ein Netzwerk aus Röhren, die das Blut transportieren; und dein Herz, ein Muskel im Zentrum deines Brustkorbs, dessen Aufgabe es ist, dein Blut durch das Kreislaufsystem zu pumpen.
Schematische Abbildung des Kreislaufsystems
Blut besteht aus einer blass-gelben Flüssigkeit, dem Plasma, das rote und weiße Blutkörperchen enthält sowie Blutplättchen. Die roten Blutkörperchen enthalten Hämoglobin, ein Molekül, an das sich Sauerstoff binden kann.
Von den Blutgefäßen, den Röhren, durch die dein Blut fließt, gibt es unterschiedliche Arten mit unterschiedlichen Aufgaben. Von deinem Herz aus fließt das Blut erstmal durch Arterien mit sehr starken, dicken Wänden, die sich verzweigen und dünner werden bis hin zu winzigen, dünnen Röhrchen, den Kapillaren. Durch diese dünnen Gefäße können Sauerstoff und andere Substanzen einfach in Zellen und Organe gelangen, während Kohlendioxid und andere Abfallstoffe leicht in den Blutstrom zurückgelangen, um dann entsorgt zu werden. Die Kapillaren gehen dann in Venen über, die sich zu immer größeren Gefäßen vereinen und das Blut wieder zum Herzen zurückführen.
Dein Herz ist in vier Kammern unterteilt. Die oberen beiden werden Vorhöfe (med.: atrium = Vorhof) genannt, die unteren beiden sind die Herzkammern. Durch die Herzklappen kann das Blut während der Pumpvorgänge immer nur in eine Richtung fließen. Für eine vollständige Durchquerung deines Körpers muss dein Blut zweimal durchs Herz fließen. Es wird zunächst in die Lunge gepumpt, wo es Sauerstoff aufnimmt, fließt dann in den linken Vorhof zurück, von da aus in die linke Herzkammer und dann in den Rest des Körpers. Das Blut wird über die Venen dann in den rechten Vorhof zurückgeführt, fließt dann in die rechte Herzkammer und der Kreislauf beginnt von Neuem.
Schnittzeichnung des Herzens
Die Höhe des Blutdrucks wird bestimmt durch:
  • Herzauswurfleistung - die Menge Blut, die von jeder Kammer in einer Minute gepumpt wird, und
  • peripherer Widerstand - der Widerstand, gegen den das Herz arbeiten muss, um das Blut durch die Gefäße des Kreislaufsystems zu pumpen.
Die Regulation des Blutdrucks bewerkstelligt dein Körper über viele komplizierte, ineinandergreifende Prozesse. Dazu gehört das Weitstellen (Vasodilatation) und Verengen (Vasokonstriktion) von Blutgefäßen und die Ausscheidung von Salz und Wasser, über die das Blutvolumen kontrolliert wird. Von allen Patienten mit Bluthochdruck kennt man bei 5-10% die genaue Ursache, sprich den Teilprozess in diesem komplizierten Zusammenspiel, der nicht oder falsch funktioniert. Das kann zum Beispiel eine Erkrankung der Nieren sein oder eine der Schilddrüse. Die Mehrheit der Patienten mit Bluthochdruck hat einen sogenannten essentiellen Bluthochdruck, was nur ein schöner Ausdruck dafür ist, dass man die Ursache nicht kennt.
Unabhängig davon, ob jemand an essentieller oder an einer spezifischen Hypertonie mit bekannter Ursache leidet, können dadurch die Auswurfleistung des Herzens oder der periphere Widerstand der Blutgefäße durch Steigerung des Muskeltonus und Verengen des Gefäßdurchmessers steigen, oder sogar beide. Mit steigendem Blutdruck muss dein Herz immer härter arbeiten, um dein Blut durch den Körper zu pumpen, und damit steigt auch die Gefahr von Gefäßschäden. Unbehandelt können Herzinfarkt, Herzvergrößerung und/oder Herzinsuffizienz die Folge sein. Die Blutgefäße können sich ausdehnen, reißen oder verstopfen, und wenn die Blutgefäße des Hirns durch Druck reißen, kann das einen hämorrhagischen Schlaganfall verursachen. Manchmal führt Bluthochdruck auch zu Nierenschäden, Blindheit und sogar geistiger Beeinträchtigung.

Merken Betroffene eigentlich, dass sie Bluthochdruck haben?

Obwohl Bluthochdruck tatsächlich Nasenbluten, Kopfschmerzen, Kurzatmigkeit oder Schwindelgefühle auslösen kann, treten diese unspezifischen Symptome typischerweise erst bei gefährlich hohen Drücken auf. Es ist in der Tat folgendermaßen:
  • die meisten Menschen mit Bluthochdruck zeigen keinerlei klinische Anzeichen oder Symptome, selbst bei bereits sehr hohen Blutdrücken.

Welche Risikofaktoren für Bluthochdruck gibt es?

Die genaue Ursache für die Entstehung des Bluthochdrucks ist bei den meisten Menschen nicht bekannt, es gibt jedoch Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit für Bluthochdruck erhöhen. Einige davon kann man leider nicht beeinflussen, dazu gehören:
  • Die Gene
    • wenn ein Familienmitglied an Bluthochdruck leidet, hast auch du ein erhöhtes Risiko.
  • Rasse
    • Bluthochdruck tritt häufiger bei Menschen dunkler Hautfarbe auf, als bei Hellhäutigen.start superscript, 1, end superscript
  • Alter
    • Mit dem Alter werden deine Blutgefäße starrer. Dadurch können sie sich nicht so gut weiten wie in jungen Jahren, was den peripheren Widerstand erhöht.
Modifizierbare Risikofaktoren sind solche, die man beeinflussen kann. Durch Ändern von Ernährung und Lebensstil können viele Patienten ihren Blutdruck senken. Die häufigsten dieser Faktoren sind Übergewicht, Bewegungsmangel, salzreiche Ernährung und Rauchen.
Modifizierbare Risikofaktoren (Adipositas, exzessiver Alkoholkonsum, Rauchen, bestimmte Medikamente und Vitamin D Mangel)

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass du Bluthochdruck bekommst?

Mit hohem Blutdruck ist man nicht alleine. Mehr als zwei von drei Erwachsenen weltweit leiden an Bluthochdruck und man schätzt, dass etwa die Hälfte aller Todesfälle durch Herzkrankheiten und Schlaganfälle durch Bluthochdruck bedingt sind.start superscript, 1, end superscript Bluthochdruck tritt häufiger bei Männern mittleren Alters um 45 Jahre herum auf, nach dem 65. Lebensjahr liegen Männer und Frauen etwa gleichauf. Große Sorge bereitet die Tatsache, dass durch Fettleibigkeit, Bewegungsmangel und ungesunde Ernährung auch Kinder bereits hypertensiv werden können. In wirtschaftlich prosperierenden Nationen und Entwicklungsländern gibt es gleich viel Bluthochdruck, allerdings bleiben in armen Ländern viele Erkrankungen unerkannt und unbehandelt. Dadurch erleiden die Menschen dort mehr kardiovaskuläre Folgeschäden.
Abbildung: Prävalenz der Hypertonie unter Erwachsenen ab 20 Jahren

Was kann ich tun, um meinen Blutdruck niedrig zu halten?

Lebensstiländerungen können wirklich dabei helfen, den Blutdruck zu senken. Gesunde Ernährung mit Obst und Gemüse, ausgewogene Nährstoffzufuhr und weniger Salz im Essen ist zusammen mit Verzicht auf zu viel Fett und Kalorien schon sehr hilfreich, wenn du dein Normalgewicht erreichen und halten willst. Außerdem kannst du den Blutdruck durch mehr Bewegung senken. Durch Sport bekommst du auch mehr Energie und senktst deinen Stresspegel. Zwei ganz wichtige Punkte, nicht mehr Rauchen und wenig Alkoholkonsum sind auch entscheidend, um den Blutdruck in Normalbereiche zu bringen.
Als Erwachsener sollte man seinen Blutdruck regelmäßig messen und kennen und insbesondere bei erhöhtem Risiko für Bluthochdruck auch in Absprache mit seinem Arzt regelmäßig kontrollieren lassen. Ziel ist eine frühzeitige Diagnostestellung, solange der Bluthochdruck noch milde ausgeprägt ist, damit man das Risiko für Folgeschäden möglichst reduzieren kann.

Wie diagnostiziert und behandelt man Bluthochdruck?

Diagnostik - Hypertonie: Der Blutdruck wird üblicherweise über eine Druckmanschette manuell oder mit Hilfe eines elektronischen Gerätes am Oberarm gemessen. Der Wert besteht aus zwei Zahlen, einmal dem maximalen Druck im Kreislaufsystem, wenn das Herz das Blut rauspumpt (systolischer Druck), und dann dem minimalen Druck, wenn das Herz sich wieder mit Blut füllt (diastolischer Druck). Die Einheit des Blutdrucks ist mmHg (Millimeter Quecksilbersäule). Der Blutdruck eines Erwachsenen in Ruhe liegt bei etwa 120 / 80 mmHg. Die Druckwerte sind jedoch von vielen Dingen abhängig, zum Beispiel sind die Messwerte nachmittags höher, und in der Nacht eher niedrig.
Ärzte teilen die Blutdruckwerte oft in vier Kategorien ein:
  • Normaler Blutdruck
    • bis 129/84 mmHg. -hoch-normaler Blutdruck
      • 130-139 / 85-89 mmHg.
  • Hypertonie Grad 1 - 140-159 / 90-99 mmHg.
  • Hypertonie Grad 2 - 160-179 / 100-109 mmHg.
  • Hypertonie Grad 3 - 180 / 110 mmHg oder höher.
Beide Zahlen des Blutdruckwertes sind wichtig, und ein Anstieg über die eben genannten Grenzwerte (egal ob systolisch, diastolisch, oder beide) deutet darauf hin, dass du an Hypertonie leidest. Hier soll auch erwähnt werden, dass ein Blutdruck unter 90 / 60 mmHg ebenfalls außer der Norm ist und Hypotonie oder niedriger Blutdruck genannt wird.

Behandlung der Hypertonie

Typischerweise sind Änderungen der Lebensgewohnheiten und Medikamente Bestandteile des Therapieplans. Wenn du einen gerade noch normalen Blutdruck hast, sonst aber gesund bist, wird dein Arzt dir zunächst wahrscheinlich zu einem gesünderen Lebensstil raten, etwa gesünder zu essen, nicht mehr zu rauchen, mehr Sport zu treiben und Stress zu reduzieren. Wenn diese Maßnahmen jedoch nicht greifen, oder du bereits einen zu hohen Blutdruck hast, brauchst du vielleicht Medikamente.
Je mehr zusätzliche kardiovaskuläre Risikofaktoren du hast wie Atherosklerose, Diabetes, Übergewicht oder Rauchen, desto eher wird dein Arzt bei erhöhten Blutdruckwerten Medikamente empfehlen, um die durch Bluthochdruck besonders gefährdeten Organe wie zum Beispiel Nieren, Herz, Gehirn vor Schädigung zu bewahren.cubed Die genauen Werte, die die in deiner besonderen Situation im Idealfall nicht überschritten werden sollten, legt dein Arzt fest. In jedem Fall sollten sie nicht höher als 140 / 90 mmHg liegen.
Es gibt unterschiedliche Medikamentengruppen, die zur Behandlung des Bluthochdrucks eingesetzt werden. Dazu gehören unter anderem:
  • Diuretika: sie erhöhen die Urinausscheidung, wodurch mehr Flüssigkeit aus dem Blutkreislauf entfernt wird. Dadurch wird das Blutvolumen verringert und somit der Blutdruck gesenkt.
  • Betablocker (beta-Rezeptorenblocker): sie lassen das Herz langsamer und mit weniger Kraft schlagen und stellen deine Blutgefäße weit. Dadurch sinkt der Blutdruck und Blut kann leichter fließen.
  • Angiotensin-Converting-Enzyme Inhibitoren (ACE-Hemmer): die Wirkung eines Hormons, das deine Blutgefäße zusammenziehen lässt, wird blockiert. Außerdem wird die Bildung eines weiteren Hormons gehemmt, wodurch in der Niere mehr Natrium und Wasser ausgeschieden werden. Beides senkt den Blutdruck.
  • Angiotensin II Rezeptorblocker: sie hemmen ähnliche biochemische Signalketten wie ACE Hemmer mit ähnlichen Effekten.
  • alpha Rezeptorblocker: sie blockieren die Wirkung von Hormonen, die zu einer Verengung der kleineren Arterien und Venen führen würden. Dadurch verbessern sie die Durchblutung und senken den Blutdruck.
  • Kalziumkanalblocker: wie der Name andeutet, hindern sie Kalzium daran, in Zellen reinzuströmen. Das entspannt die Muskelzellen in deinem Herzen und in den Wänden deiner Arterien. Beides senkt den Blutdruck.
Diuretika sind oft die erste Wahl für die meisten Bluthochdruckpatienten ohne weitere gesundheitliche Probleme. Solltest du an anderen Erkrankungen leiden, wird dein Arzt ein Medikament aus einer Gruppe wählen, deren Wirkungen für deine Situation geeignet sind. Patienten mit Diabetes erhalten eher ACE Hemmer als Diuretika, da Letztere den Blutzuckerspiegel mehr beeinflussen. Es ist gut, dass es eine relativ große Auswahl an Blutdruckmedikamenten gibt, aus denen insbesondere bei sehr hohem Blutdruck oft zwei oder sogar mehrere Medikamente kombiniert werden müssen.
Nach Beginn der antihypertensiven Therapie wird dein Arzt deinen Blutdruck in regelmäßigen Abständen kontrollieren um die Wirkung der Therapie im Blick zu behalten, und du solltest in so einem Fall den Blutdruck selbst regelmäßig messen. Manchmal sind die Nieren durch den Bluthochdruck gefährdet. In dem Fall werden auch regelmäßig Blutuntersuchungen durchgeführt.

Bedenke Folgendes

Menschen mit Vitamin D Mangel haben tendenziell einen höheren Blutdruck als der Durchschnitt. Warum könnte das zusammenhängen? Vitamin D hemmt die Sekretion (Ausschüttung) und Aktivität eines Hormons, das eine weitere Kaskade hormoneller Aktivität auslöst. Leztlich würde durch dieses Hormon eine Vasokonstriktion der Blutgefäße und in der Niere die Reabsorption von Natrium und Wasser ausgelöst. Durch Zusammenziehen der Blutgefäße und einen Anstieg des Blutvolumens stiege der Blutdruck. Ein möglicher Mechanismus ist ein Anstieg der Renin Sekretion durch Vitamin D Mangel.

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