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Die Bedeutung des Wassers für das Leben
Diskussion über die Eigenschaften von Wasser, die es für das Leben, wie wir es kennen, essenziell machen: Polarität, "universelles" Lösungsmittel, hohe Wärmekapazität, hohe Verdampfungswärme, Kohäsion, Adhäsion und geringere Dichte beim Einfrieren.
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- Tut mir leid aber erstens ist das Video nicht auf Deutsch sondern auf subtital. Zweitens die ersten 2 Minuten habe ich nichts verstanden S- oder s+ ??
Ich fange erst grade an was soll das?(1 Bewertung)- khan academy ist auch eigentlich eine englische website. bei den englischen videos gibt es auch ausführlichere erklärungen. hier geht es um die vorbereitung auf ein biologie studium, nicht um die schule.(1 Bewertung)
Video-Transkript
Wenn wir im Kosmos nach
außerirdischem Leben Ausschau halten, wird meist nach Anzeichen von
Wasser auf Monden oder Planeten gesucht. Das liegt daran, dass das Leben, so wie wir es kennen,
abhängig von Wasser ist. Um das zu verstehen, müssen wir uns ein paar Eigenschaften
von Wasser genauer anschauen. Hier siehst du ein paar Wassermoleküle. Vielleicht kennst du das schon. Jedes Wassermolekül besteht aus
einem Sauerstoffatom, das an zwei Wasserstoffatome
gebunden ist. Das hier ist Wasserstoff
und das hier auch. Und bei dieser Bindung handelt es
sich um eine kovalente Bindung. Das heißt, dass der Sauerstoff mit
jedem der Wasserstoffe Elektronen teilt. Sauerstoff ist aber elektronegativer. Und das ist nur eine schlaue Art zu sagen, dass, auch wenn die Elektronen
geteilt werden, sie häufiger in der Nähe des Sauerstoffs
als des Wasserstoffs sind. Der Sauerstoff reißt sich die Elektronen
mehr unter den Nagel als der Wasserstoff. Und wenn die Elektronen häufiger in der Nähe des Sauerstoffs
als des Wasserstoffs sind, und weil es sich um ein
gebogenes Molekül handelt, mit dem Wasserstoff auf einer Seite, entsteht auf der Seite des Sauerstoffs, dort wo die Elektronen häufiger sind, eine partiell negative Ladung. Das hier ist der kleine
griechische Buchstabe delta. Das bedeutet: Partiell negative Ladung. Und die Seite mit den Wasserstoffen
erhält eine partiell positive Ladung. Du siehst also, dass das Wassermolekül
als Ganzes nicht geladen ist, aber an jeder Seite eine
partielle Ladung ist. Es handelt sich also
um ein polares Molekül. Du kannst dir
vielleicht vorstellen, was passiert, wenn viele Wassermoleküle
aufeinander treffen. Die partiell positive Seite
des Wassermoleküls, die Seite mit den Wasserstoffatomen, wird von einer partiell negativen Seite
eines anderen Wassermoleküls angezogen. Sie ziehen sich also gegenseitig an. Und das wird
Wasserstoffbrückenbindung genannt. Das könnte ich hier zeichnen. Das hier wird partiell positiv. Das hier wird partiell negativ. Sie ziehen sich gegenseitig an. Der Sauerstoff wird
von diesem Wasserstoff angezogen. Der Sauerstoff wird auch
von diesem Wasserstoff angezogen. Es sind also die
Wasserstoffbrückenbindungen, die Wasser viele seiner
speziellen Eigenschaften verleihen, die, soviel wir wissen,
das Leben erst möglich machen. Das Leben, wie wir es kennen,
benötigt eine flüssige Umgebung. Dinge bewegen sich und stoßen ineinander. Es sind diese
Wasserstoffbrückenbindungen, die bei geeigneten Temperaturen
und Bedingungen Wasser im flüssigen Zustand halten, wenn sie stark genug sind,
das Wasser zusammenzuhalten, aber schwach genug sind, Wassermoleküle
aneinander vorbeifließen zu lassen. Und es sorgt nicht nur für
eine flüssige Umgebung, es ist zudem ein sehr
gutes Lösungsmittel. Wasser wird oft als
universelles Lösungsmittel bezeichnet, aber wir müssen hier etwas klarstellen: Auch wenn es als universelles
Lösungsmittel bezeichnet wird, heißt das nicht, dass es alles löst. Wasser löst im flüssigen Zustand mehr
Dinge als alles andere, was wir kennen. Aber es gibt viele Moleküle,
die es nicht gut lösen kann. Was es gut löst, sind polare
oder geladene Moleküle. Wenn sich zum Beispiel
Natriumchlorid in Wasser löst, ist das Natriumion positiv,
also positiv geladen. Es wird also vom Sauerstoff
der Wassermoleküle angezogen. Aber es löst sich gut. Ungeladene Moleküle lösen
sich aber nicht gut in Wasser. Aber sogar die Eigenschaft,
dass bestimmte Dinge sich nicht gut lösen, ist gut für das Leben. In einer späteren Lektion schauen wir
uns Phospholipid-Doppelschichten an, in denen es Moleküle mit
einem hydrophilen Ende, das heißt, es wird von
Wassermolekülen angezogen, und einem hydrophoben Ende, das nicht von Wassermolekülen
angezogen wird, gibt. Und viele Evolutionsbiologen glauben,
dass diese Eigenschaft, ein hydrophiles und ein
hydrophobes Ende zu haben, diesen Molekülen dabei geholfen
hat, in Membranen zusammenzulagern, und schließlich diese
kugelförmigen Membranen zu bilden, die ein Behältnis für frühes
zelluläres Leben sein konnten. Eine weitere Eigenschaft von Wasser,
die es sehr geeignet für Leben macht, ist seine hohe Warmekapazität. Manchmal wird auch gesagt,
es hat eine hohe spezifische Wärme. Die spezifische Wärme ist die
Energiemenge, die benötigt wird, um 1 g Wasser um
1 Grad Celsius zu erwärmen. Aber wieso spielt das
für das Leben eine Rolle? Viele Lebensformen können nur in einem
bestimmten Temperaturbereich agieren. Wenn es also sehr leicht wäre,
die Temperatur von Wasser stark zu erhöhen oder schnell sehr stark zu verringern, wäre es sehr schwer, im Wasser zu leben
oder im Wasser zu entstehen. Ein ähnlicher Gedanke ist, dass Wasser auch eine
hohe Verdampfungswärme besitzt. Darüber reden wir
genauer in anderen Videos, aber es geht dabei darum,
wie viel Energie benötigt wird, damit Wasser aus dem flüssigen
in den gasförmigen Zustand übergeht. Und das hat sich bei vielen Lebewesen
als eine Form der Abkühlung bewährt, denn die Verdampfung von Wasser
kann einen Organismus abkühlen, sodass er nicht überhitzt, was
Verdunstungskühlung genannt wird. Andere wichtige Eigenschaften
von Wasser sind Kohäsion und Adhäsion. Kohäsion ist die Eigenschaft
von Wassermolekülen, sich gegenseitig anzuziehen wie hier bei den
Wasserstoffbrückenbindungen. Auf der Makroebene kannst du das
z. B. bei Wassertropfen sehen. Du hast sicher schon mal Wasser-
oder Tautropfen gesehen. Ohne Kohäsion von Wasser
könnten diese nicht entstehen. Und schon ein Tropfen kann
eine Umgebung sein, in der Tausende von
Mikroorganismen leben können. Adhäsion ist die Eigenschaft von Wasser,
an anderen Dingen zu haften. Das hast du vielleicht schon mal
in einem Reagenzglas gesehen. Dort sieht es aus, als ob das Wasser
an den Seiten hochkriechen würde. Das liegt an der Polarität der
Glasmoleküle des Reagenzglases. In Kombination mit der Kohäsion
ermöglicht diese Eigenschaft, dass Wasser Nährstoffe
transportieren kann, zum Beispiel von den Wurzeln
eines Baumes bis zur Baumkrone. Diese Eigenschaften spielen auch
in unseren eigenen Blutgefäßen eine Rolle, wenn du dir die sehr kleinen Blutgefäße,
die Kapillaren, anschaust. Diese werden Kapillaren aufgrund
der Kapillarwirkung von Wasser genannt. Diese beruht auf der
Kohäsion und Adhäsion. Und eine letzte Eigenschaft
von Wasser, und das hier ist keine vollständige Liste, dass es als Feststoff
eine geringere Dichte hat. Das bedeutet also, dass Eis,
also festes Wasser, eine geringere Dichte als
flüssiges Wasser besitzt. Vielleicht fragst du dich, was das
für eine Rolle für das Leben spielt. Stell dir die Umgebung vor, in der wohl das Leben
als erstes entstanden ist. Wenn du dir eine Art Teich vorstellst, das hier ist der Querschnitt davon, wenn Eis eine höhere Dichte
als flüssiges Wasser hätte, und bei vielen Substanzen ist es so, dass ein Feststoff eine
größere Dichte hat, was würde passieren? Im Winter ist die Luft hier oben kalt, dieser Teil würde also gefrieren. Wenn er aber eine höhere Dichte hätte,
würde es auf den Grund sinken. Dann würde wieder Wasser
an der Oberfläche gefrieren und auf den Grund sinken. Und im Laufe der Zeit würde der ganze See
oder der ganze Teich gefrieren und ein Leben wäre dort
nicht mehr möglich. Denn wenn Wasser gefriert, bricht
es membrangebundene Strukturen auf. Das wäre dann nicht geeignet für Leben. Aber da Eis eine geringere
Dichte als Wasser hat, gefriert normalerweise nur
die oberste Wasserschicht. Und erst wenn es kälter und kälter wird,
gefrieren auch untere Schichten. Aber es gibt eine Umgebung,
in der Leben weiterhin gedeihen kann, sogar wenn die Luft viel kälter ist
als es für Leben geeignet wäre. Und aufgrund der hohen
spezifischen Wärme von Wasser, sind die Temperaturschwankungen im Wasser
viel geringer als außerhalb des Wassers, sowohl in der Luft als auch an Land. Das war nur eine Einführung,
aber vielleicht hilft sie dabei, dass du Wasser etwas mehr schätzt. Und ich habe schon
in anderen Videos erzählt, dass wir fast nur aus Wasser bestehen. Jede:r von uns besteht aus
Billionen von Zellen, die hauptsächlich aus Wasser bestehen und in einer Wasser-basierten
Umgebung existieren. Sie koordinieren sich untereinander und besitzen eine Komplexität, sodass man denken könnte, es würde
sich um ein fühlendes Wesen handeln.