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Griechische Schuldenkrise und Sparmaßnahmen (Teil 1)

Warum Griechenland in einer schwierigen Situation steckt (mehr in späteren Videos). Erstellt von Sal Khan

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Video-Transkript

Griechenland und die Euro-Krise sind seit einiger Zeit in den Nachrichten. deshalb ist ein Video zu diesem Thema schon lange überfällig Um euch den zeitlichen Kontext zu geben, falls ihr dieses Video mal weit in der Zukunft anschaut, dieses Video wurde aufgenommen im Mai 2012. Wir wissen nicht, wie das alles mal ausgehen wird, aber ich möchte in den nächsten Videos die möglichen Szenarios beschreiben, und deren Risiken und mögliche Folgen Also das hier, das ist Griechenland. Denken wir mal über die Situation nach, in der sie sich befinden. Wenn ihr auf diese Tabelle hier schaut dann wird eines offensichtlich, es springt einen geradezu an aus dieser obersten Zeile die öffentliche Verschuldung wächst mit einer dramatisch hohen Geschwindigkeit und ihre Schulden im Vergleich zum BIP - das ist eigentlich die relevantere Größe denn ihr mögt vielleicht einen großen Berg Schulden haben aber wenn euer BIP hoch ist, wenn ein Land viel produziert, dann ist das kein großes Problem. Was wirklich zählt ist, wieviel ihr schuldet im Vergleich zu dem, was ihr produzieren könnt. Und hier sehen wir das Verhältnis von Schulden zu BIP in Prozent also diese Schulden, als Prozent des BIP, das sind weit über 100%. Weit über 100% in Griechenland. Und das kommt vor allem daher, das das staatliche Einkommen, die Steuern die die griechische Regierung bekommt, dauerhaft niedriger ist als das was sie ausgibt. Das schreibe ich mal auf. Ihr habt hier Steuern. Die Steuern sind geringer als die Ausgaben. Das führt zu einem Defizit. Ein Defizit, das ist, was ihr euch eigentlich nicht leisten könnt, oder was ihr über eure Einnahmen hinaus ausgebt, im Jahr. Und so gibt es dieses Defizit jedes Jahr, was die Schulden weiter erhöht. Die Schulden sind der ganze Betrag, den sie schulden, das ist die oberste Zeile hier. Und das führt zu steigenden Schulden, hier drüben. Aber das ist nicht das einzige Problem. Weil die Schulden immer weiter steigen, beginnen sich die Leute zu fragen, ob die Regierung für ihre Anleihen geradestehen kann, ob die Regierung ihre Schulden überhaupt zurückzahlen kann. Und so steigt das Risiko der Staatsanleihen immer mehr, und die Leute verlangen immer höhere Zinsen. Also die Schulden steigen. Und weil die Schulden steigen, denken die Leute, dass das keine guten Schuldner sind. Deshalb velangen sie noch höhere Zinsen, die Zinsen steigen weiter. Aber das macht alles nur noch schlimmer, denn wir haben schon diese Defizite. Wir geben schon mehr aus, als wir mit den Steuern einnehmen und jetzt müssen wir für unsere Schulden auch noch mehr Zinsen zahlen. Wenn ihr in einem Jahr 10% Zinsen zahlt, und hier 100 Milliarden Euro habt, dann gebt ihr 10 Milliarden für Zinsen aus. Wenn die Verzinsung auf 15% steigt, dann müßt ihr dafür 15 Milliarden ausgeben. Das erhöht also eure Ausgaben für Zinsen. und das macht eure Schulden noch größer. Griechenland ist in genau so einer Situation. Ihr könntet sofort sagen: "Da gibt es doch eine ziemlich offensichtliche Lösung. Warum erhöhen sie nicht einfach die Steuern?" Warum erhöhen sie die Steuern nicht? "Und, vielleicht sogar noch wichtiger, warum geben sie nicht weniger aus?" Warum geben sie nicht weniger aus? Nun, das Ganze ist politisch. Diese Ausgaben hier, die sind zum größten Teil Versprechen, den Bürgern gegenüber das mögen Verpflichtungen der Regierung sein, Pensionen, viele Rentner sind vielleicht davon abhängig, und da gibt es auch viele andere Arten von Regrierungsprogrammen. Wenn ihr diese Ausgaben kürzt dann werden die Leute, die diese Ansprüche verlieren, mit euch nicht sehr zufrieden sein. Aus politischer Sicht ist das nicht der beste Weg. Aber vielleicht gibt es einen tapferen Politiker, der sagt: "Das ist es, was wir für die Rettung unseres Landes tun müssen, wir wollen diese Ausgaben kürzen." Aber auch wenn das jemand tun will, es ist nicht mal klar, ob das wirklich eine gute Idee ist. Denn ihr habt vielleicht diese andere Zeile hier bemerkt Die hier, 'Reales BIP Wachstum" Griechenland ist in einer strengen Rezession. Die Arbeitslosigkeit ist hoch. Die Fabriken produzieren nicht so viel, wie sie eigentlich könnten. Wenn ihr also entweder die Steuern erhöht, die Einnahmen der Regierung erhöht, und die Ausgaben kürzt, das wird der Wirtschaft zusätzlich schaden. Diese Kombination, das habt ihr vielleicht schon öfter gehört, diese Kombination mit starker Betonung auf einer Ausgabenkürzung, das nennt man "Austerität". Das englische Wort 'Austere' das bezeichnet jemanden, der nicht viel Schnickschnack besitzt, der sich um die grundlegendsten Dinge bemühen muss. Das sind wirklich massive Einschnitte. Und wenn viele Leute sagen, "Hallo Griechenland, ihr müßt jetzt harte Sparmassnahmen ergreifen" und einige Runden von harten Sparmaßnahmen gab es tatsächlich schon "ihr müßt eure Ausgaben im großen Stil kürzen" dann saugen diese Maßnahmen Geld aus der Wirtschaft und die Austerität verlangsamt die Wirtschaft noch mehr und die Wirtschaft verlangsamt sich, und das bedeutet sinkende Steuereinnahmen. Die schlechte Wirtschaftslage verringert die Steuern, die Einnahmen, die ihr bekommt, und das macht euer Defizit nur noch größer. Weil jetzt die Leute sagen "Oh Gott, ihre Wirtschaft ist am Boden, sie können wahrscheinlich nichts mehr zahlen" Die Zinsen steigen, und weil die Steuereinnahmen sinken, und weil viele Ausgaben von der Entwicklung der Wirtschaft unabhängig sind eine Menge Ausgaben steigen tatsächlich bei schlechter Wirtschaftslage. Die Ausgaben der Arbeitslosenversicherung, die Renten, Pensionen und das macht alles noch schlimmer. Und genau das ist in den letzten Jahren passiert. Denn die Griechen, und darüber werden wir später noch mehr sprechen, die Griechen bekamen Hilfe von den anderen Staaten der Europäischen Union Als Gegenleistung verlangte die Europäische Union: "Wenn wir dir helfen sollen, dann mußt du auch ein paar Schmerzen auf dich nehmen. Und diese Schmerzen, das sind diese Sparmaßnahmen hier." Aber diese Sparmaßnahmen haben die Wirtschaftslage verschlechtert und das Verhältnis der Schulden zum BIP ist weiter gestiegen weil das BIP schneller und schneller geschrumpft ist. Wenn ihr das alles betrachtet, dann seht ihr, dass es keine offensichtlichen Lösungen gab. Austerität, das ist schlecht, denn das schadet der Wirtschaft. ihr werdet noch weniger produzieren, wenigstens auf kurze Sicht. Und darüber hinaus ist das höchst unpopulär, bis hin zur politischen Instabilität, wegen der hohen Arbeitslosigkeit. Dabei belasse ich es erstmal, denkt über die Situation nach, und im nächsten Video, da erkläre ich, was ein normales, unabhängiges Land wirklich unabhängig, wirtschaftlich und finanziell unabhängig, in so einer Situation tun würde. Und dann sprechen wir davon, warum Griechenland das in seiner jetzigen Lage nicht tun kann.